CO2-Bindung in Weidengeflechten

Ich habe mir kürzlich die Frage gestellt, wie gross der Beitrag zur CO2-Bindung, die ein Korb oder auch ein Flechtbetrieb leistet, sein kann. Die Recherche nach Grundlagen im Internet ergab, dass bei Holz im Schnitt etwa die Hälfte der Trockenmasse aus Kohlenstoff besteht. Das Gewicht des CO2, das durch den Kohlenstoff der Atmosphäre entzogen ist wird mit dem Faktor 3.67 errechnet.

Ein Einkaufskorb, der 1 kg wiegt, wird in der Regel nicht völlig trocken sein. Wenn wir als Rechenbeispiel 10% Wassergehalt abziehen, bleiben 0.9 kg Trockenmasse. Davon sind 0.45 kg Kohlenstoff, die der Atmosphäre 1.6515 kg CO2 entziehen.

Wenn ich die gleiche Rechnung mit meinem Weidenverbrauch von 315 kg für das Jahr 2016 anstelle, muss ich noch den Abfall berücksichtigen. Wenn ich auch hier 10% nehme, würden in den Produkten noch 252 kg Trockenmasse oder 126 kg Kohlenstoffspeicherung bleiben, was der Atmosphäre 462.42 kg CO2 entzieht.

Oder der Pavillon des Abeilles im Tierpark Goldau, mit seinen 415 kg verbrauchten Weiden, würde nach der gleichen Rechnung 609.22 kg CO2 aus der Athmosphäre binden.

Diese Werte können der Flechterei aber nur für die Zeit angerechnet werden, in der die Körbe oder Objekte existieren. Sobald ein alter Korb zum grillieren verwendet wird, ist das CO2 wieder der Atmosphäre zurückgegeben. Für eine genaue Ökobilanz müssten zudem die CO2-Ausstösse bei Produktion und Transport der Weiden in die Rechnung einbezogen werden. Dies zu ermitteln übersteigt meine zeitlichen und fachlichen Möglichkeiten.

Etwas einfacher ist die Relation der CO2-Bindung zum Transportweg eines Kunden per PKW zu berechnen. 2016 betrug der durchschnittliche CO2-Ausstoss der Schweizer PKW-Flotte 134 g/km. Das bedeutet, dass die CO2-Bindung eines Einkaufskorbes reicht, um den Transportweg von 12 km mit einem durchschnittlichen PKW auszugleichen. Fährt der Kunde weiter oder ist der Wagen technologisch schlechter, wird die Bilanz negativ, sofern die Fahrt ausschliesslich dem Kauf des Korbes gedient hat.

Es gibt also wahrscheinlich bessere Gründe, einen Korb zu kaufen, als die CO2-Bindung, z.B. die Verwendung nachwachsender Rohstoffe, die ortsnahe Produktion, die Verminderung von Plastik. Man kann aber auch ganz einfach praktische Gründe anführen wie das schlagsichere Aufbewahren und transportieren von Gütern oder ästhetische wie die Schönheit der Objekte.

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